Astrid Damerow und Klaus Jensen zum Thema Wolf und Herdenschutz:

10.07.2018

„Es besteht ein akuter Handlungsbedarf“

Die CDU-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Nordfriesland/Dithmarschen Nord, Astrid Damerow, und der nordfriesische Landtagsabgeordnete, Klaus Jensen, trafen sich mit betroffenen Schafhaltern zu einem Vorortgespräch in Osterhever. Anlass waren Berichte über Wolfsichtungen in Siedlungsnähe sowie eine hohe Anzahl an Wolfsrissen, die die Bewohner und Tierhalter auf Eiderstedt und im gesamten Süden des Kreis-gebietes beschäftigen.

Astrid Damerow, MdB, und Klaus Jensen, MdL,  tauschten sich mit der Familie von Peter Th. Hansen, Osterhever, und dem Bürgermeister und Schafhalter Olaf Dircks, Westerhever, über die aktuelle Situation der Schafhalter auf Eiderstedt aus. Themen waren die aktuellen und inzwischen auch nachgewiesenen, vieldiskutierten Wolfsichtungen und –risse in der Region und der Umgang mit diesen.

Angesichts der hohen Zahl von Wolfsrissen auf Eiderstedt und im südlichen Nordfriesland ist der Handlungsdruck offensichtlich. Die Wolfsichtungen in unmittelbarer Nähe zu Wohnhäusern und damit zu spielenden Kindern ver-schärfen die Situation dazu erheblich. Vor diesem Hintergrund habe ich  großes Verständnis für den Wunsch vieler Betroffener, eine umfassende und vor allem zeitnahe Lösung zu finden.“, so Klaus Jensen.

Die Bundestagsabgeordnete Damerow schließt an: „Einmal mehr wird deutlich, dass es dringend erforderlich ist, ein in Zusammenarbeit von Bund und Ländern bundesweit geltendes Wolfsmanagement zu erarbeiten und zu etablieren. Entscheidend ist dabei, dass die Gegebenheiten einer dichtbesiedelten Kulturlandschaft, wie sie in Deutschland vorherrschen, berücksichtigt werden. Die Wiederansiedlung des Wolfes darf die mit der Weidewirtschaft verbundenen Naturschutz- und Biodiversitätsmaßnahmen nicht ausschließen oder gefährden. Es muss deshalb Ausnahmen oder besondere Verfahrensweisen für die Grünland- und Weideregionen der Küstenmarschen, Deiche und Gebiete der Almwirtschaft geben.“

Damerow und Jensen abschließend: „Neben einer akuten Abhilfe für die betroffenen Weidetierhalter und Anwohner, die die Entnahme, mindestens aber Vergrämung, des örtlichen Wolfes beinhaltet, muss gewährleistet sein, dass die ortsübliche Deich- und Küstenschäferei durch die Ansiedlung des Wolfes nicht in ihrem Fortbestehen gefährdet wird. Die Beweidung der Deiche und des Vorlandes sind für den Küstenschutz entlang der gesamten Nordseeküste essentiell und müssen Vorrang genießen. Wir sprechen uns deshalb für ein Wolfsmanagement aus, das einen verbindlichen Rechtsan-spruch auf Entschädigung beinhaltet, konkrete und standortangepasste Herdenschutzkonzepte für die Küsten- und Deichschäfereien sowie die Möglichkeit wolfsfreier Gebiete, wenn konkurrierende Naturschutz- und Biodiversitätsmaßnahmen dies erfordern.“