Bestand der Nonnengänse muss reduziert werden

13.01.2023

Vor-Ort-Termin zum Thema Gänsefraßschäden

Zu einem Vor-Ort-Termin zum Thema Gänsefraßschäden hatte die CDU-Bundestagsabgeordnete Astrid Damerow den Europaabgeordneten Niclas Herbst nach Westerhever eingeladen. Weitere Gäste waren die Mitglieder des Fraktionsarbeitskreises Umwelt- und Agrar der CDU-Landtagsfraktion, die nordfriesischen CDU-Landtagsabgeordneten Michel Deckmann und Manfred Uekermann, Vertreter vom Bauernverband und Landesjagdverband und die vor Ort betroffenen Landwirte.

Nach einer kurzen Schilderung des existenzbedrohenden Ausmaßes der Gänsefraßschäden durch die Betroffenen wurde erörtert, was auf Ebene von Land, Bund und Europäischer Union geregelt werden muss, um die Anzahl der Nonnengänse verringern zu können und den Landwirten eine auskömmliche Entschädigung zu ermöglichen. Deutlich wurde aber auch, dass auch der Bestand der Graugans zunehmend zu einem Problem wird und zu den Fraßschäden nicht unerheblich beiträgt. Nachdem die EU-Kommission den Antrag des Landes Schleswig-Holstein den Schutzstatus der Nonnengans zu ändern abgelehnt hat, müssen von der Kommission klare Antworten erfolgen, was im gegenwärtigen rechtlichen Rahmen möglich ist, so der Europa-abgeordnete Niclas Herbst. Zudem schlug er vor, sich mit den anderen betroffenen Mitgliedstaaten Dänemark und die Niederlande besser zu vernetzen, dort gibt es andere Lösungen im gleichen Rechtsrahmen. Dort sei die Bestandsreduktion deutlich höher als in der Bundesrepublik.

Die Bundestagsabgeordnete Astrid Damerow sagte zu, dass sie durch eine Anfrage klären will, ob die Bundesrepublik  sich im Rahmen der AEWA-Managementpläne für eine stärkere Bestandsreduktion der Nonnengans einsetzen wird, da die Werte für den günstigen Erhaltungszustand der Nonnengans inzwischen weit überschritten sind.

Für die Vertreter des Landesparlaments gab es ebenfalls eine Liste von Aufgaben, die angepackt werden müssen. Dazu gehört u. a. die Beschleunigung des Antragsverfahrens zur Abschussgenehmigung, die Aufhebung der beschränkten Kulisse in Schleswig-Holstein, Populationslenkungsmaßnahmen mit entsprechendem finanziellem Ausgleich und der stärkere Austausch und die Zusammenarbeit mit den Betroffenen, ein regelmäßiges Tagen des Runden Tisches Gänsemanagement ist zwingend erforderlich.

Astrid Damerow versprach den Betroffenen das Problem weiterhin anzugehen, machte aber auch deutlich, dass eine deutliche Bestandsreduzierung aufgrund der großen Anzahl der Gänse nicht in einer kurzen Zeit erreichbar ist.

Astrid Damerow wies daraufhin, dass es durch die starke Ausbreitung der Nonnengänse und die dadurch entstehenden Folgen zu einem Rückgang anderer Arten im Tier- und Pflanzenbereich kommt. Dieses muss stärker in den Fokus gerückt werden.