Damerow fordert klares Bekenntnis zur Fischerei

15.03.2023

EU-Aktionsplan bedeutet das Aus für die Küstenfischerei

Die EU-Kommission hat am 21. Februar ihren "EU-Aktionsplan: Schutz und Wiederherstellung der Meeresökosysteme für eine nachhaltige und widerstands-fähige Fischerei" vorgestellt. Der Aktionsplan empfiehlt, die grundberührende Fischerei mit Ablauf des nächsten Jahres in Meeresschutzgebieten komplett einzustellen. Betroffen sind die traditionelle Krabbenfischerei in den Nationalparken der Nordsee oder das leichte Rollengeschirr der Ostseekutter.

Astrid Damerow, zuständige Berichterstatterin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft, erklärt dazu:

„Der EU-Aktionsplan bedeutet faktisch das Aus unserer heimischen Krabben-, Muschel- und Plattfischfischerei. Ein Verbot der grundberührenden Fischereipraxis in den Nationalparken und Schutzgebieten hat den Verlust wesentlicher Fanggebiete von Dänemark bis in die Niederlande entlang der Nordseeküste und ähnlich an der Ostseeküste zur Folge. Viele kleine handwerkliche Familienbetriebe verlieren damit endgültig ihre Existenzgrundlage. Das wäre das Ende des Berufsstandes wie wir ihn kennen. Europaweit sind rund 25 % der gesamten Fischproduktion und 7.000 Schiffe betroffen.

Es ist deshalb ein echtes Armutszeugnis, dass die Bundesregierung und allen voran Bundesminister Cem Özdemir bis heute keine klare Antwort auf die offene Zukunfts- und Existenzfrage der deutschen Fischerei gegeben hat. Sie muss jetzt schnellstmöglich Stellung zu den eigenen Plänen und Vorhaben beziehen. Im europäischen Rat muss sie sich für eine Lösung ohne Pauschalverbote und für einen echten Kompromiss zwischen Schutz und Nutzung einsetzen. In der heutigen Sitzung des Ausschusses für Ernährung und Landwirtschaft blieb der von der Union angeforderte Bericht der Bundesregierung oberflächlich und ließ zu viele Fragen offen.

Pläne für eine nachhaltige Fischerei, samt Einkommenssicherung und klimaneutraler Flottenerneuerung, wirken jetzt wie Hohn. Die deutsche Fischerei braucht dringend ein klares Bekenntnis der Bundesregierung. Der heutige Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft sendete über die Parteigrenzen hinweg genau diese Erwartung. Wir als CDU/CSU-Fraktion stehen klar an der Seite der Fischerei. Wir wollen auch zukünftig eine nachhaltige und identitätsstiftende Küstenfischerei an Nord- und Ostsee. Dafür braucht es Zukunftsperspektiven und nicht den Verlust des Großteils ihrer Fanggebiete. Cem Özdemir muss nun spätestens bei der kommenden Agrarministerkonferenz vom 22. – 24. März in Büsum Farbe bekennen und seine Zukunftspläne für die deutsche Fischerei erklären.“