Lena Ehlers - Stipendiatin des PPP (Parlamentarischen Austauschprogramms)

30.11.2021

Erfahrungsbericht von meinen bisherigen Erlebnissen in den USA

Moin Moin,

mein Name ist Lena und ich verbringe gerade 10 Monate im schönen Michigan als eine Austauschschülerin. Die Idee hatte ich bereits 2019 nach einer Sprachreise im Süden Englands und während ich mich mehr und mehr mit dem Thema auseinandergesetzt hab, ist es zu meinem Traum geworden. Im Herbst 2020 habe ich mich dann für das Parlamentarische Patenschaften Programm (PPP) beworben, ein Vollstipendium, das aus einer  Zusammenarbeit des Deutschen Bundestages und des Amerikanischen Kongress entsteht. Nach der generellen Bewerbung kam dann ein Gruppen- und Einzelgespräch, das von meiner Organisation YFU geführt wurde. Alle waren total lieb, dennoch hatte ich um ehrlich zu sein keine großen Hoffnungen ausgewählt zu werden. Mitte Februar erreichte mich dann ein Brief von Astrid Damerow, der Bundestagsabgeordneten meines Wahlkreises 002, mit der Zusage.
Und einige Monate später sitze ich nun hier in Amerika und berichte über meiner Erfahrung. 

Es scheint alles noch ziemlich unrealistisch und manchmal schau ich mich einfach nur um und realisiere, dass das wirklich passiert.

Aber nun mehr zu meinen ersten Monaten hier:
Mein Abenteuer began am 05.08.2021 und ich kann mich noch erinnern wie aufgeregt und gespannt ich war. Meine Gastfamilie, die ich vorher nur durchs Telefon gekannt habe, hat mich vom Flughafen abgeholt. Die ersten Wochen waren dementsprechend sehr aufregend: neues Haus, neue Menschen, neue Schule, … Außerdem hatte ich das erste mal im Leben eine Schwester. Sie kommt aus Indonesien und es ist wirklich eine wunderbare Erfahrung so noch eine weiter Kultur kennenzulernen.

Zudem habe ich schon viele andere Austauschschüler*innen aus der ganzen Welt kennengelernt und dies ist auch eines der Dinge, das meinen Austausch noch besonderer macht. Freunde überall auf der Welt zu haben, ist etwas einzigartiges. Aber auch im allgemeinen bin ich mehr als dankbar für all die wunderbaren Menschen, die ich bereits kennenlernen durfte. Insbesondere meine Gastfamilie ist es was meine Erfahrung hier so viel besser macht. Ich bin wirklich unglaublich glücklich, dass mich alle so herzlich aufgenommen haben. Ich fühle mich wie ein Teil der Familie und jeden Tag wachsen wir noch ein bisschen enger zusammen.

Zudem hatte ich das Glück durch meine Gastfamilie noch mehr von den USA zu sehen. Wir haben einen Ausflug in den Norden Michigans gemacht und wundervolle Wasserfälle und Wälder gesehen. Ebenfalls haben wir Urlaub in Arizona und Utah gemacht, wo wir National Parks besucht und ebenfalls Halt in Las Vegas gemacht haben. Ich bin wirklich dankbar, dass ich diese Erfahrung machen durfte und dies alles zu sehen bekommen habe. Ein weiteres Erlebnis, dass mich positiv beeinflusst hat, ist “Cross Country”, Lauf Training, das ich jeden Tag direkt im Anschluss zur Schule hatte. Der tägliche Sport hat mir geholfen positiv zu bleiben, motiviert zu sein und nie aufzugeben. Zudem möchte ich jede*n Austauschschüler*in ermutigen einen Sport oder Club in der Schule zu besuchen, weil es einem wirklich hilft mit neuen Menschen in Kontakt zu kommen.

Amerikaner lieben ihre Sportarten. Dies konnte ich besonders bei den Football Spielen meiner High School beobachten. Die Energie und die Atmosphäre ist wirklich einzigartig und ich bin froh, dass ich diesen bekannten “School Spirit” erleben durfte.

Die Euphorie für die eigene Schule konnte ich auch in der Homecoming Woche erkennen: fast alle haben sich jeden Tag nach einem Motto angezogen und nach dem Football Spiel am Freitag, gab es einen Tanz am Samstag. An diesem Tag habe ich auch mein neues Lieblingsessen probiert: “death by chocolate”. Es ist ein Nachtisch mit brownies und einer Sahne Creme geschichtet.

Ebenfalls esse ich hier mehr Mexikanisch, Nachos und natürlich auch Burger und Pommes. Jedoch kocht meine Gastfamilie meistens selbst zu Hause und überwiegend gesund. Was ich allerdings sagen muss, ist dass ich deutsche Süßigkeiten etwas vermisse.

Zum Thema Schule möchte ich sagen, dass ich der Überzeugung bin, dass wir ein gutes Schulsystem in Deutschland haben, in dem wir einiges lernen, allerdings haben viele Amerikaner mehr Auswahlmöglichkeiten in Bezug auf die Fächerwahl. Für mich beispielsweise war klar, dass ich dieses Jahr nutzen möchte um Neues kennenzulernen. Demzufolge bin ich sehr glücklich Innendesign, Ceramics und Child Development auf meinem Stundenplan zu haben. Zudem finde ich es schön zu erleben, was für eine enge Beziehung einige Schüler zu ihren Lehrern haben und wie viel sich die Lehrer auch wirklich am Leben der Schüler interessieren.

Ein besonderes Event, dass letzte Woche stattgefunden hat heißt “International Education Week”, eine Woche in der Austauschschüler Presentation über ihr Heimatland halten können. In diesem Sinne habe ich mehr über Deutschland in einer Grundschule und in einer Deutschklasse meiner Schule berichtet. Dieser Kulturaustausch ist ein weiterer Punkt, den ich hier wirklich schätze. Ich habe bereits schon so viel über mich aber auch über andere Perspektiven gelernt, und bin so dankbar dafür.

Im allgemeinen muss ich sagen, dass ich mich auf alles freue das noch auf mich wartet und kann es kaum erwarten Feste wie Thanksgiving oder Weihnachten hier zu erleben.

Schlussendlich möchte ich jeden ermutigen aus der Komfortzone auszubrechen und sich neuen Dingen zu öffnen.

Eure Lena