Newsletter - Die Rückkehr zur Normalität erfordert Geduld

09.04.2020

Normalerweise besuchen wir jetzt Familienangehörige und Freunde, aber dieses Osterfest wird wohl für uns alle anders werden, als wir es gewohnt sind.

In der Öffentlichkeit und in den Medien wird derzeit eine Diskussion geführt, wann wir die Maßnahmen beenden und zur Normalität zurückkehren. Oft ist der Begriff „Exit-Strategie“ zu hören, den ich für falsch halte. Er erweckt den Eindruck, dass man schlagartig alle Einschränkungen aufheben könnte.

Mit Sicherheit werden wir nicht von einem Tag auf den anderen, sondern nur langsam und schrittweise in den Alltag zurückkehren können. Auch der Gedanke, die Einschränkungen für Menschen aufzuheben, die keiner Risikogruppe angehören, und stattdessen nur alte und chronisch kranke Menschen zu isolieren, ist für mich nicht akzeptabel. Niemand kann wissen, wie er selbst auf das Virus reagiert und wir dürfen unsere Gesellschaft auch nicht spalten.

Ich bin mir bewusst, dass viele Menschen und viele Unternehmer und Freiberufler gerade um ihre Existenz kämpfen. Dennoch bitte ich um Geduld.
Wenn wir jetzt vorzeitig die Maßnahmen beenden, kann das bittere Konsequenzen haben. Die Zahl der Erkrankten würde schnell steigen und die Zahl der Toten auch. Unser Gesundheitswesen und die öffentliche Daseinsvorsorge wären dann wirklich überfordert und von den Folgen würde auch unsere Wirtschaft nicht profitieren. Unser Ziel muss es sein, die Zahl der Erkrankten überschaubar zu halten, die Erkrankung zu behandeln und zu besiegen und das Leben jedes Einzelnen zu schützen.

Die Bundesregierung und auch die Landesregierung in Schleswig-Holstein haben zahlreiche Maßnahmen eingeleitet, die Pandemie zu bekämpfen. Unternehmern und Freiberuflern werden Sonderzahlungen und Kredite gewährt, Angestellte können unter vereinfachten Bedingungen Kurzarbeitergeld oder Arbeitslosengeld II erhalten, die Zahl der Intensivbetten in den Krankenhäusern wird verdoppelt und vieles mehr. Es werden Medikamente erforscht und es wird ein Impfstoff gesucht, damit wir Erkrankte heilen oder der Erkrankung vorbeugen können.

Eine Übersicht über die Maßnahmen der Bundesregierung finden Sie unter dem folgenden Link:

https://www.bundesregierung.de/breg-de

Im Vergleich zu anderen Ländern steht Deutschland bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie gut da. Die oft als Maßstab genommene Zeit, in der sich die Zahl der Kranken verdoppelt, ist von zwei Tagen vor etwa 3 Wochen auf inzwischen über 14 Tage angestiegen. Die Sterblichkeitsrate ist in unserem Land vergleichsweise gering. Dennoch ist jeder Mensch, der an Corona sterben muss, ein Mensch zu viel und das gilt auch für jeden Erkrankten. Mein Mitgefühl gilt an diesem Osterfest jenen Menschen, die einen ihrer Lieben verloren haben.
Wir stehen deshalb in Deutschland gut da, weil wir im Gegensatz zu einigen anderen Ländern einen kleinen Zeitvorsprung hatten, aber auch, weil wir Maßnahmen ergriffen haben, die wirken. Wir müssen in unseren liebgewonnenen Freiheiten dafür auf vieles verzichten. Wir halten Abstand zu anderen, wir verzichten auf Umarmungen und persönliche Begegnungen, auf Versammlungen, auf Sport- und Kulturveranstaltungen, auf Gottesdienste und auf Besuche bei den Menschen, die uns am Herzen liegen. Ja, das ist hart, aber für unser aller Gesundheit notwendig.

Ich möchte an dieser Stelle Danke sagen. Danke an das medizinische Personal, Danke an viele Menschen, die trotz der Lage und der Gefahr ihren Dienst tun, sei es im Supermarkt, bei der Polizei, als Bus- oder Lkw-Fahrer oder wo auch immer.

Ich wünsche Ihnen trotz allem ein schönes Osterfest - verbunden mit der herzlichen Bitte: bleiben sie zu Hause und vor allem bleiben Sie gesund.

Ihre

Astrid Damerow, MdB