Pendlerinitiative Sylt im Gespräch mit Staatssekretär Enak Ferlemann

05.07.2018

Die Pendlerinitiative Sylt ist in Berlin auf Initiative der Bundestagsabgeordneten...

...für Nordfriesland/Dithmarschen-Nord und Vorsitzenden des CDU-Kreisverbandes Nordfriesland Astrid Damerow mit dem Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Enak Ferlemann, MdB, zusammengekommen.

Dazu erklärt die CDU-Politikerin:
„Die Situation der Marschbahn ist eine große Belastung für die Region. Die Pendlerinitiative leistet dabei eine äußerst wichtige Aufgabe. Sie engagiert sich für die Belange der Pendler und leistet konkrete Hilfe. Deshalb hat der CDU-Kreisverband Nordfriesland der Pendlerinitiative den Preis für bürgerschaftliches Engagement verliehen. Verbunden damit war die Aussicht auf ein Gespräch mit Verkehrsstaatssekretär Enak Ferlemann, das heute im Bundestag in Berlin stattfand.“

Der Sprecher der Pendlerinitiative, Achim Bonnichsen, schilderte dem Staatssekretär die Sorgen und die Verärgerung der Pendler: „Im Mai 2018 verzeichneten wir 115 Zugausfälle, im Juni waren es 38. Pro Tag hätte die Bahn 400-700 Minuten Verspätung. Tausende Pendler kommen zu spät zur Arbeit. Viele Menschen verlassen die Insel Sylt deshalb. Der Fachkräftemangel nimmt zu und die Unternehmen haben Existenzangst.“ Martina Schulz ergänzt dazu: „Viele Frauen mit Kindern nehmen nur Halbtagsjobs an. Sie sind aber den ganzen Tag unterwegs, weil sie zur An- und Abreise zur Arbeit infolge der Verspätungen und Ausfälle den halben Tag unterwegs sind.“

Astrid Damerow weist im Gespräch auf die Verantwortung der Bahn hin, die Pendler besser zu betreuen, mehr Informationen zu geben und auch die sanitären Bedingungen auf den Bahnhöfen und in den Zügen zu verbessern. „Es gibt viele Züge, in denen die Zugbegleiter ausfallen, weil sie selbst mit der Bahn Verspätungen haben.“

Staatssekretär Enak Ferlemann erklärte, die Probleme der Marschbahn seien in Berlin gut bekannt. Die Lage sei katastrophal und es müsse dringend Abhilfe geschaffen werden. Sylt sei eine der schönsten deutschen Inseln und diese müsse mit der Schiene erreichbar sein. Über Jahrzehnte sei zu wenig Geld in die Schieneninfrastruktur geflossen. Langfristige Abhilfe könne durch den zweigleisigen Ausbau der Marschbahn erfolgen. Der Bund werde im zweiten Halbjahr entscheiden, ob die Strecke Niebüll-Westerland in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans hochgestuft werde. Geprüft werde außerdem auch die Option der Legalplanung, bei der in Pilotprojekten das Baurecht durch Maßnahmerecht erprobt werden soll. Eine gewisse Entlastung könne die zügige Verlängerung der Ausweichstrecke Lehnshallig bringen. Bis 2019 würden die Bahnsteige verlängert. Entlastungen bringen auch der Einsatz von Doppelstockzügen, damit mehr Pendler Platz finden. Enak Ferlemann betonte, die Pendlerinitiative leiste eine hervorragende Arbeit und in Berlin seien sowohl das Engagement als auch die Probleme vor Ort gut bekannt.
Achim Bonnichsen zeigte sich überrascht, dass der Staatssekretär so gut über die Situation informiert sei. „Der Bund kann insbesondere den zweigleisigen Ausbau vorantreiben.“, so Bonnichsen. „Die Prüfung muss jetzt abgewartet werden, aber der politische Wille ist sichtbar. Auch die Landesregierung ist in der Verantwortung. Die Bahn hat dafür zu sorgen, die Pendler endlich optimal zu betreuen.“

Astrid Damerow dankte der Pendlerinitiative dafür, dass sie vor Ort deeskalierend wirke. „Alle politischen Verantwortungsträger schätzen diese Arbeit sehr.“ Achim Bonnichsen ergänzt dazu: „Aus Berlin kommen die richtigen Signale. Wir werden das positiv mit nach Hause nehmen.“