Praktikumsbericht Arne Hansen

Meine Name ist Arne Hansen und ich konnte ich vor einiger Zeit ein Praktikum bei der Landtagsabgeordneten Astrid Damerow absolvieren. Das Leben von Politikern und die Aufgaben eines MdLs interessierten mich schon seit längerem, deshalb habe ich einige Monate vor Praktikumsbeginn die Gelegenheit genutzt und bei einer Veranstaltung der Jungen Union um ein Praktikum gebeten. Einige Monate, E-Mails und Telefonate später war es dann endlich soweit und ich fuhr mit dem Zug von Bredstedt in Richtung Niebüll, dem Wahlkreis 1. Natürlich hatte ich alle Vorurteile, die man von Politikern haben kann, mit im Handgepäck und war voller Spannung, ob sich diese nun in der nächsten Woche als wahr herausstellen würden.

Einen ersten Einblick davon bekam ich bereits an den ersten beiden Tagen, denn geschont werden sollte ich nicht. Auf unserem Terminplan standen neun Termine, die sich alle im Wahlkreis von Astrid befanden. Diese Termine waren ausschließlich Gespräche mit Bürgern, die wichtige Aufgaben im Wahlkreis wahrnehmen, so z.B. Bürgermeister, Pfarrer oder die Leiterin des Wilhelminen-Hospiz. In all diesen Gesprächen konnte man klar unddeutlich erkennen, wo die Sorgen und Probleme der Bürger liegen. Auch wenn Astrid als Politikerin nicht immer helfen konnte, so wurde doch deutlich, wie wichtig es den Bürgern ist, von der Politik ernst genommen zu werden. Diese beiden Tage machten neben der Erkenntnis, dass bürgernahe Politik bei den Mitmenschen sehr gut ankommt, auch deutlich, wie wichtig doch eine gute Haushaltskonsolidierung ist. Denn auf die Frage: „Wo drückt der Schuh denn bei Ihnen?“, wurde besonders häufig mit dem Hinweis auf Geldsorgen geantwortet. „Aber wo nichts ist, da kann auch nichts ausgegeben werden“, das machte Astrid jedes Mal deutlich.

So vergingen dann auch die ersten beiden Tage wie im Fluge und der dritte Tag, an dem es nach Kiel gehen sollte, kam schneller als gedacht. Darauf hatte ich mich besonders gefreut, denn die Aufgaben einer Landtagsabgeordneten bestehen nicht nur aus der Arbeit im Wahlkreis, sondern auch zu einem großen Teil aus der Arbeit in der Landeshauptstadt Kiel. Dort angekommen, blieb keine Zeit für eine Führung durch den Schleswig-Holsteinischen Landtag, da der Fraktionsarbeitskreis „Innen und Recht“ bereits in wenigen Minuten beginnen sollte. So huschten wir lediglich in Astrids Büro, um die wichtigsten Unterlagen zu holen. Auch nachdem der Fraktionsarbeitskreis zu Ende war, blieb uns keine Pause, denn die Kollegen aus der FDP-Fraktion warteten schon, um gemeinsam den Innen- und Rechts-Ausschuss vorzubereiten. Nach diesen Stunden, die vollgepackt waren mit spannenden Diskussionen, gab es dann endlich eine Mittagspause, die Astrid und ich gemeinsam mit weiteren Abgeordneten in der Kantine des Landtages verbrachten.

Nach dieser Pause war es denn endlich soweit und der Innen- und Rechts- Ausschuss tagte, darauf war den ganzen Vormittag hingearbeitet worden. Themen des Ausschusses waren u.a.: der Angriff von Neonazis auf der Mai-Kundgebung in Husum, die Einführung „elektronischer Fußfesseln“ in SH und die Zukunft der Justizvollzugsanstalten in Flensburg und Itzehoe. Nach diesem tollen ersten Tag in Kiel blieben für mich noch viele Fragen offen, wie zum Beispiel: „Sind die Abgeordneten, die über die Liste in den Landtag gekommen sind trotzdem für einen Wahlkreiszuständig?“ oder: „Wie ist es jetzt, wenn einer der Abgeordneten der Koalition krank wird und nicht mit abstimmen kann, bei so einer hauchdünnen Mehrheit?“ Diese Fragen und natürlich viele weitere hat mir Astrid auf dem Weg zurück in das wunderschöne Nordfriesland gern beantwortet.

Auch am folgenden Tag ging es noch einmal nach Kiel. Diesmal begannen wir mit einer Führung durch den Landtag. Das, was mir dort am stärksten in Erinnerung geblieben ist,war das Büro des Fraktionsvorsitzenden, auf das man bei so einer Aussicht auf die Kieler Förde und solch einer Größe fast neidisch werden könnte.

Nach der Führung wartete die scheinbar trockenere Büroarbeit, aber selbst die war auf eine eigene Art und Weise beeindruckend, denn ich habe noch nie einen solchen Berg von Post gesehen und einen so prallgefüllten Posteingang, der wohlgemerkt nur von einem Tag stammte.

Nach einigen Stunden Büroarbeit ging es dann auch wieder zurück indie Heimat, denn am Abend stand noch eine Jahreshauptversammlung eines CDU-Ortsverbandes auf dem Plan. Auch wenn die Stammtischgespräche nicht mit dem Niveau in Kiel mithalten konnten, wurden hier die Sorgen und Nöte der Bürger deutlicher als in der Landeshauptstadt!

Und so kam der letzte Tag dann auch schneller als gedacht und auch dieser verging nach einigen Gesprächen mit Bürgern aus dem Wahlkreis schneller als geplant.

Nach einer Woche Praktikum bei Astrid Damerow ist mir klar geworden, dass Politik nicht immer ein „Zuckerschlecken“ ist, aber auch unheimlich Spaß machen kann.

Trotz dieser kurzen Zeit konnte ich Einblicke in die Politik sammeln, die sonst nur schwer bzw. gar nicht zu bekommen sind. Und ganz nebenbei habe ich noch eine Menge neuer Erfahrungen gemacht.

Vielen Dank dafür!